Zuletzt aktualisiert am 14. November 2024

Das Wichtigste in Kürze:

Egal ob im Kleintierbereich oder in der Landwirtschaft – Ein sauberer Stall ist das oberste Gebot in der Tierhaltung und garantiert gesunde Tiere.

Um Fehler bei der Stallreinigung zu vermeiden, haben wir die wichtigsten Tipps für Sie zusammengefasst.

Dabei spielen Punkte wie die richtige Häufigkeit, die Planung, eine gründliche und angepasste Durchführung der Reinigung eine ebenso große Rolle, wie die Auswahl des richtigen Mittels.

Tipp 1: Stallreinigung ernst nehmen!

In jedem Stall spielt die Hygiene eine große, wenn nicht sogar die wichtigste Rolle. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um einen Hasenstall im privaten Bereich, einen Pferdestall oder die Nutztierhaltung in der Landwirtschaft handelt. Immer ist die Sauberkeit im Stall Hauptfaktor für die Tiergesundheit. Deshalb ist unser erster Tipp, die Stallreinigung ernst zu nehmen!

Warum ist Stallreinigung so wichtig?

Eine regelmäßige und gründliche Stallreinigung ist entscheidend für die Gesundheit der Tiere. Bei mangelnder Stallhygiene können sich verschiedenste Erreger, wie zum Beispiel Haarlinge und Kokzidien, unkontrolliert ausbreiten und Krankheiten verursachen. Dies gefährdet nicht nur das Wohl der Tiere, sondern beeinträchtigt auch die Wirtschaftlichkeit in der Tierhaltung. Eine saubere Umgebung trägt daher wesentlich zur Tiergesundheit und zur wirtschaftlichen Stabilität des Betriebs bei.

Ein hygienischer, regelmäßig gründlich gereinigter Stall sorgt in erster Linie dafür, dass Krankheiten ausbleiben, oder sich zumindest nicht in großem Maße weiter verbreiten. Überall wo Tiere gehalten werden, besteht die Gefahr der Ausbreitung von verschiedenen Krankheitserregern wie Viren, Bakterien oder auch Parasiten. Ein sehr weit verbreitetes Beispiel sind Kokzidien, mit denen Halter der verschiedensten Tierarten von Katze bis Rind Probleme haben.

Ein sauberer Stall sorgt also nicht nur für das Wohlbefinden der Tiere. Gerade in der Landwirtschaft hängt die Tiergesundheit immer auch mit der Wirtschaftlichkeit zusammen. Gesunde Tiere sparen an verschiedenen Stellen Kosten, sei es durch den geringeren Einsatz von Medikamenten, durch geringere Tierarztkosten, oder aber da Einbußen etwa in der Milchgeldabrechnung ausbleiben.

Insofern geht die regelmäßige Stallreinigung über den reinen Wohlfühlaspekt von Mensch und Tier deutlich hinaus. Vielmehr trägt sie aktiv dazu bei, Tieren ein gesundes Leben zu ermöglichen und letztendlich auch Kosten einzusparen.

Stallreinigung Kühe

Tipp 2: Die richtige Planung

  • Bevor die eigentliche Reinigung beginnt muss der Stall gründlich begutachtet werden
  • So wird einer unnötigen Verschwendung von Ressourcen vorgebeugt
  • Reinigungsmittel können zielgerichtet auf die jeweiligen Bedürfnisse hin ausgewählt werden

Steht dann die Stallreinigung an, sollten Sie unbedingt unseren zweiten Tipp beachten und den Vorgang genauestens planen. Mit der richtigen Analyse und Planung lassen sich an verschiedenen Stellen Ressourcen einsparen. Es geht immer darum, so wenig Ressourcen wie möglich, aber so viel wie nötig einzusetzen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Die Planung beginnt mit der intensiven Begutachtung des zu reinigenden Stalls. Ziel ist es, den Zustand der Flächen genau festzustellen, um zielgerichtet arbeiten zu können. Zudem werden die Aufzeichnungen herangezogen: Gab es in der vergangenen Stallperiode besondere Krankheiten, die übertragen werden könnten? Bestimmte Parasiten lassen sich durch Desinfektion sehr effektiv beseitigen.

So können Anwender etwa bei einem Kokzidienbefall auf Mittel zurückgreifen, die den Wirkstoff Chlorkresol enthalten. Dieser tötet den Erreger gezielt ab, sodass bei einer Neubelegung des Stalls die Infektionskette nachhaltig unterbrochen wird. Gegen die meisten schwereren Infektionen wie etwa Maul- und Klauenseuche bei Rindern, Schweinepest oder Salmonellose bei Geflügel schaffen Mittel auf Basis von Glutaral und Didecyldimethylammoniumchloriden schnell und sicher Abhilfe.

Falls keine besonderen Verschmutzungen oder Erreger vorliegen, reicht hingegen eine normale Stallreinigung inklusive anschließender Desinfektion aus. Die meisten Viren, Bakterien und Fungen, lassen sich zum Beispiel mit einem Mittel auf Jodbasis gründlich entfernen.

Ist der Stall begutachtet und das Mittel ausgewählt, gilt es noch die richtige Aufwandmenge zu erarbeiten. Hierzu geben die Gebrauchsanleitungen der Reinigungs- und Desinfektionsmittel wichtige Hinweise. Auch dabei gilt, die Verschmutzungen und den Zustand des Stalls im Vorfeld zu beurteilen um genug, aber nicht zu viel Wirkstoff auszubringen.

Tipp 3: Der richtige Ablauf einer gründlichen Stallreinigung

  • Jede Reinigungsmaßnahme lässt sich grob in 6 Schritte einteilen
  • Diese sollten immer eingehalten werden um ein ideales Reinigungsergebnis zu erreichen
  • Je nach Art und Stärke der Verschmutzung müssen einzelne Schritte wiederholt werden

Ist die Planung der Reinigungsmaßnahme abgeschlossen, das Mittel gewählt und die Menge berechnet, geht es an die Umsetzung. Dabei empfiehlt es sich, die übliche Abfolge der Reinigungsschritte jedes Mal einzuhalten. Etabliert haben sich insgesamt 6 Schritte:

Grobreinigung

Bei der Grobreinigung werden die Verschmutzungen bearbeitet, die sich mit dem Hochdruckreiniger problemlos entfernen lassen. Dieser Schritt sollte bereits sehr kurz nach der Ausstallung der letzten Tiere stattfinden, da viele der Verschmutzungen noch feucht sind und sich deutlich leichter entfernen lassen.

Einweichen

Auf die Grobreinigung folgt dann die Einweichphase. Die verbleibenden Verschmutzungen werden je nach Planung mit Wasserherkömmlichem Reinigungsmittel oder einem Schaumreiniger gründlich eingeweicht. Wie lange die Einwirkdauer ist, kommt wiederum auf die vorhandenen Verschmutzungen an und ist im jeweiligen Fall individuell zu entscheiden. In machen Fällen ist es sogar sinnvoll, den Stall über mehrere Stunden, manchmal sogar über Nacht einweichen zu lassen.

Reinigung

Sind alle Verschmutzungen gründlich eingeweicht, ist die eigentliche Reinigung an der Reihe. Mit dem Hochdruckreiniger werden Schmutz und die verwendeten Mittel gründlich abgespült. Vor allem die Einweichphase und die darauf folgende Reinigung sind Schritte, die mitunter mehrmals wiederholt werden müssen.

Spülen

Erst wenn kein Schmutz mehr im Stall sichtbar ist, werden alle Flächen nochmals gründlich gespült. Dies kann mit dem Hochdruckreiniger, aber auch mit dem normalen Wasserschlauch passieren. Ziel beim Spülen ist es, dass das ablaufende Wasser klar ist und keine Verschmutzungen mehr mit sich trägt.

Trocknen

Oft wird nun die Trocknungsphase vernachlässigt. Gerade im Winter kann diese etwas länger dauern, weswegen mitunter nicht abgewartet wird, bis die Flächen vollends trocken sind. Dies ist aber dennoch dringend zu empfehlen, um ein wirklich gründliches Ergebnis zu erhalten und die folgende Desinfektion vorzubereiten. Auf feuchten Flächen kann es sein, dass sich das Desinfektionsmittel zu stark verdünnt und somit an Wirkung verliert.

Stall desinfizieren

Beim Stall desinfizieren werden dann endgültig alle noch verbliebenen Erreger abgetötet. Empfohlen wird die Ausbringung mit dem Hochdruckreiniger. Dabei ist aber dringend darauf zu achten, dass das verwendete Gerät für das Mittel auch geeignet ist. Nicht alle Hochdruckreiniger halten Desinfektionsmitteln stand. Auch die Desinfektion wird mit einer letzten Wasserspülung abgeschlossen.

Unter Einhaltung dieser Schritte und gegebenenfalls auch der Wiederholung einzelner Vorgänge lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen. Wichtig ist ein geplantes Vorgehen und die genaue Beobachtung der erzielten Ergebnisse. Nur so kann auf die jeweilige Situation reagiert und die Reinigung bedarfsgerecht durchgeführt werden.

Stallreinigung Schafe

Tipp 4: Die richtige Häufigkeit der Stallreinigung

  • Wie häufig ein Stall gereinigt werden muss, hängt stark von der gehaltenen Tierart, Haltungsintensität und Stallgröße ab
  • Wichtig ist es, die Häufigkeit der Stallreinigung auf die eigenen Anforderungen gezielt anzupassen
  • So können negative Folgen von zu seltener, aber auch zu häufiger Stallreinigung vermieden werden

Wie oft sollte man den Stall reinigen?

Die Häufigkeit der Stallreinigung hängt von der Tierart, Haltungsintensität und Stallgröße ab. Grundsätzlich sollte man den Stall bei jedem Ein-, Aus- oder Umstallungsvorgang reinigen. Zusätzlich ist eine Reinigung nötig, wenn Krankheiten auftreten. Ansonsten gilt: So selten wie möglich, aber so oft wie nötig, um das Wohl der Tiere zu gewährleisten.

Ein weiterer Tipp betrifft die Frage, wie oft eine Stallreinigung eigentlich sinnvoll ist. Bei diesem Thema gibt es leider keine ganz pauschale Aussage. Natürlich ist dies ebenfalls abhängig von verschiedenen Faktoren. Fakt ist allerdings, dass jeder Stall sowohl zu selten als auch zu häufig gereinigt werden kann.

Deshalb gilt auch hier der Grundsatz, bedarfsgerecht vorzugehen. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung ist die Faustregel allerdings doch recht eindeutig: Eine regelmäßige Stallreinigung steht immer an, wenn ein-, aus- oder umgestallt wird. Sobald Tiere einen Stall, oder Stallabschnitt verlassen und neue Tiere einziehen, muss der Stall auf jeden Fall gereinigt werden. Außerhalb dieser Regelmäßigkeit ist es vor allem ein Krankheitsbefall der eine Reinigung zwischendurch nötig machen kann.

Dies gilt ebenso für die Kleintierhaltung im privaten Bereich. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Auftreten von Krankheitserregern kommen Tierhalter nicht um eine gründliche Stallreinigung mit anschließender Desinfektion herum.

Abgesehen davon hängt die richtige Häufigkeit der Reinigung auch davon ab, wie viel Zeit die Tiere im Stall selbst verbringen, oder ob sie zusätzlich Auslauf haben. Ebenso ist zu berücksichtigen, wie viele Tiere sich einen Stall teilen.

Stallreinigung bei Pferden

Während die Folgen zu seltener Reinigung auf der Hand liegen, dürfen Tierhalter nicht vergessen, dass auch die zu häufige Reinigung negative Folgen haben kann. Von den verwendeten Reinigungsmitteln wird es immer Rückstände geben, mit denen die Tiere potenziell in Kontakt kommen können. Dies ist in geringem Ausmaß zunächst nicht sehr problematisch, kann aber bei größerer Häufigkeit zu gesundheitlichen Schäden beim Tier führen.

Somit gilt bei der Frage nach der richtigen Häufigkeit einer Stallreinigung: So selten wie möglich und so oft wie nötig sollte der Stall gründlich und effizient gereinigt werden.

Tipp 5: Stallreinigung vor jeder Desinfektion

  • Die Reinigung vor einer Stalldesinfektion ist ein zentraler Erfolgsfaktor im Kampf gegen Krankheitserreger
  • Eine effiziente Beseitigung von Krankheitserregern durch Desinfektion ist ohne vorherige Reinigung nicht möglich
  • Deshalb ist die vor jeder Stalldesinfektion auch eine angepasste Reinigung durchzuführen

Unser 5. Tipp klingt zunächst trivial, stammt aber aus der praktischen Erfahrung. Wir raten Ihnen dringend, nicht den Fehler zu machen und auf die Reinigung vor einer Desinfektion des Stalls zu verzichten. Immer wieder sparen Anwender hier an der falschen Stelle. Vermeintlich wird der Stall ohne vorherige Reinigung ebenfalls sauber, wenn nur eine etwas höhere Konzentration an Desinfektionsmittel genutzt wird.

Dies ist und bleibt ein falsches Vorgehen! Die gründliche Reinigung der Flächen ist dafür zuständig, Verschmutzungen vollständig zu entfernen. Bleiben diese erhalten und werden nur oberflächlich mit Desinfektionsmittel behandelt, können Krankheitserreger im Schmutz überleben und sich nach der Behandlung weiter vermehren.

Eine Stalldesinfektion macht nur dann Sinn, wenn die Flächen vorher gereinigt und gespült werden. Erst dann kann mit der Desinfektion begonnen werden, die auf diese Art ihr volles Potenzial entfalten kann und somit Krankheitserreger so gut wie vollständig entfernt.

Stallreinigung Schweine

Tipp 6: Arbeitsschutz bei Stallreinigung & Stalldesinfektion beachten

  • Aufgrund der Rutschgefahr und der angewendeten Mittel spielt der Arbeitsschutz bei der Stallreinigung und -desinfektion eine wichtige Rolle
  • Auf einige grundlegende Maßnahmen wie Atemschutz und rutschfeste Sohlen sollte auf keinen Fall verzichtet werden

Gerade in größeren Stallungen bedeutet die Stallreinigung einen aufwändigen Arbeitsablauf, der mit leistungsstarken Geräten wie dem Hochdruckreiniger durchgeführt werden und bei dem mitunter hochwirksame Inhaltsstoffe zum Einsatz kommen, die bei falscher Anwendung negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben können.

Deswegen raten wir Ihnen mit unserem 6. Tipp: Unterschätzen Sie nicht den Arbeitsschutz bei der Stallreinigung und -desinfektion. Beachten Sie dringend folgende Empfehlungen, die im landwirtschaftlichen und gewerblichen Bereich auch von der Unfallversicherung vorgeschrieben sind.

Bei allen Arbeitsschritten sind rutschfeste Schuhe Pflicht! Aufgrund des Wassers, das in hohem Maße zum Einsatz kommt, bieten sich natürlich Gummistiefel an. Bei der Stallreinigung genügt zunächst Kleidung, die vor aufgewirbeltem Staub und Schmutz schützt, spätestens aber bei der Desinfektion sollten Sie in jedem Fall einen undurchlässigen Vollanzug mit Kapuze tragen

Zur persönlichen Schutzausrüstung gehören ebenso Schutzhandschuhe und eine Schutzmaske, bei der Desinfektion ist auf einen professionellen Atemschutz zurückzugreifen und eine dichtschließende Schutzbrille zu tragen In der Regel sind im Informationsmaterial des verwendeten Produkts Hinweise auf den vorgeschriebenen Filtertyp zu finden. Bei allen Arbeiten mit dem Hochdruckreiniger sollte darüber hinaus immer ein Gehörschutz getragen werden.

Die Praxiserfahrung zeigt, dass der Arbeitsschutz oft nicht ganz so ernst genommen wird wie nötig. Hier appellieren wir aber ausdrücklich an das Verantwortungsbewusstsein eines jeden Anwenders, die nötigen Vorkehrungen zu treffen um Unfälle zu vermeiden.

Tipp 7: Sauer, Alkalisch und Neutral – Die Auswahl der Reinigungsmittel

Bei der Auswahl des jeweiligen Mittels sind ebenfalls unbedingt die Anforderungen im eigenen Stall zu berücksichtigen. Für verschiedene Anwendungsbereiche gibt es jeweils passende Wirkstoffe. Der eigene Stall sollte gründlich begutachtet und daraufhin das passende Mittel gewählt werden

Mittel zur Stallreinigung

  • Neutrale Reinigungsmittel sind besonders materialverträglich
  • Alkalische Wirkstoffe kommen vor allem bei starker Verschmutzung in Ställen zum Einsatz
  • Saure Mittel sind besonders gut geeignet, um Verkrustungen, hartnäckige Beläge und Eiweiß zu entfernen
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Auch unser letzter Tipp geht wieder in die Richtung einer bedarfsgerechten Reinigung die den individuellen Voraussetzungen angepasst ist. Auf dem Markt sind verschiedene Reinigungsmittel erhältlich, die in unterschiedlichen Situationen ihre speziellen Eigenschaften ausspielen können. Dabei steht der Anwender zunächst vor der Entscheidung, ein saures, alkalisches oder neutrales Mittel einzusetzen.

Sofern sehr starke Verschmutzungen vorliegen, kommen letztendlich nur alkalische oder saure Wirkstoffe in Frage. In der Tierhaltung kommen sehr häufig alkalische Mittel zum Einsatz, die zuverlässig in der Lage sind, tierische Fette, Öle und Proteine zu entfernen. Erhältlich sind sowohl stark alkalische Produkte, die eine sehr effiziente Reinigung ermöglichen. Da diese recht intensiven Wirkstoffe Materialien wie Gummiteile angreifen, werden auch weniger stark wirksame, chlorfreie Mittel angeboten. Diese versprechen eine bessere Materialverträglichkeit bei der Anwendung.

Vor allem wenn der Schmutz eingetrocknet ist und so Verkrustungen entstehen, kommen saure Reinigungsmittel zum Einsatz. Produkte, die zum Beispiel auf Phosphorsäure basieren, sind in der Lage, auch die hartnäckigsten Verschmutzungen zu lösen. Auch versprechen solche sauren Mittel eine effiziente Entfernung von Belägen und EiweißenVorsicht ist allerdings geboten, wenn Aluminiumteile mit gereinigt werden sollen. Diese werden von sauren Reinigungsmitteln angegriffen. So sollte der Anwender in diesem Fall entweder auf ein alternatives Mittel zurückgreifen, oder zumindest ein Mittel auswählen, welches durch zugesetzte Inhibitoren den Abtrag bei Aluminium vermindert.

Wenn die Verschmutzungen nicht allzu grob sind, kann ein größeres Augenmerk auf den Schutz der Materialien im zu reinigenden Stall gelegt werden. Hierfür bieten sich neutrale Mittel an, die zwar in ihrer Reinigungswirkung nicht ganz so effizient sind wie saure oder alkalische Produkte, dafür aber in der Anwendung die gereinigten Materialien deutlich besser schonen.

Auch hier gilt also: Zunächst den Zustand der Flächen gründlich begutachten und dann das Mittel auswählen, welches gut zur individuellen Situation passt!

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Zusatztipp: Effektive Reinigung mit Schaumreinigern in der Landwirtschaft

  • In den letzten Jahren haben sich Schaumreiniger in der Landwirtschaft weitgehend durchgesetzt
  • Diese erzielen mit einer deutlich geringeren Wirkstoff- und Wasseraufwandmenge bessere Ergebnisse als herkömmliche Verfahren
  • So spart der Anwender nicht nur Kosten, sondern erzielt auch ein besseres Ergebnis

Als zusätzlichen Tipp empfehlen wir für die Stallreinigung vor allem in der Landwirtschaft, Schaumreiniger zu benutzen. Heute gehören diese Produkte zum allgemein anerkannten Standard und haben sich weitgehend gegen flüssige Reinigungsmittel durchgesetzt.

Herkömmliche Mittel haben immer den Nachteil, dass ein großer Anteil der Flüssigkeit von den Verschmutzungen abläuft und nicht effektiv einwirken kann. Dem wirkt die Konsistenz von Schaumreinigern entgegen. Diese verbleiben deutlich länger auf dem Schmutz und erzielen somit ein wesentlich besseres Ergebnis in der Einwirkungsphase.

Zudem werden beim Einsatz von Schaumreinigern einerseits weniger Wirkstoff, andererseits aber auch deutlich weniger Wasser benötigt. Dieser Art von Produkten gelingt also bei geringeren Kosten und Wasserverbrauch eine gründlichere Reinigung. Aus unserer Sicht eine klare Empfehlung!

Zu unserem Power-Schaumreiniger
Melkstandreinigung

Spezielle Anforderungen in der Melkstandreinigung

  • Neben der Reinigung von normalen Stallflächen unterliegt die Melkstandreinigung besonderen Anforderungen
  • Beim Melken sind die Tiere einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt, weshalb im Melkstand noch mehr Wert auf Hygiene gelegt werden sollte
  • Gleichzeitig entstehen im Melkbereich unterschiedliche Verschmutzungen am selben Ort, wie etwa Fett, Eiweiß und Urin
  • Zusätzlich sind im Melkstand Gegenstände aus empfindlichen Materialien, insbesondere Gummiteile, mit zu reinigen

Die Reinigung von Melkständen unterliegt einigen zusätzlichen Herausforderungen im Vergleich zu normalen Stallflächen. Das liegt an drei Punkten: Erstens ist die Reinigung des Melkstands besonders wichtig. Die Kühe sind vor allem nach dem Melken sehr anfällig für Infektionen an der Eutern, bis sich die Euterkanäle wieder geschlossen haben. Aus diesem Grund ist die Hygiene in der Anlage noch wichtiger als im restlichen Stall.

Zweitens fallen im Melkstand komplexere Verschmutzungen an. Verschiedenste Stoffe wie Kot und Harn, darüber hinaus aber auch Eiweiß- und Fettablagerungen müssen bei der Reinigung entfernt werden, sodass die angepasste Auswahl des Reinigungsmittels schwieriger ist. Und schließlich haben wir es drittens im Bereich der Melktechnik mit verschiedensten Materialien zu tun, auf die Rücksicht genommen werden muss. Dazu zählen insbesondere Gummiteile, wie sie am Melkgeschirr vorkommen, Fliesen und die dazugehörigen Silikonfugen oder aber auch Geländer und Absperrrungen aus verchromtem Stahl oder Aluminium.

An die Auswahl eines geeigneten Reinigungsmittels haben diese Punkte jeweils eigene Anforderungen, die sich mitunter diametral gegenüberstehen können. So werden zum Beispiel für Fett- und Eiweißablagerungen recht wirkungsstarke Mittel benötigt, die auf der anderen Seite wiederum negative Auswirkungen auf Gummi- und Silikonteile haben können.

Aus diesem Grund werden für die Melkstandreinigung speziell angepasste Reinigungsmittel angeboten. Diese basieren in der Regel auf einer Kombination verschiedener Wirkstoffe und eignen sich für die entsprechenden Verschmutzungen und den Materialien, die in Melkständen oder Milchkammern vorkommen. Dennoch sind auch hier die Herstellerinformationen genauestens zu beachten. In der Regel gibt es für einzelne Materialien wie etwa Aluminium Einschränkungen, auf die trotzdem Rücksicht genommen werden muss.

In jedem Fall empfehlen wir als letzten Spezial-Tipp in diesem Artikel, für die Reinigung des Melkbereichs immer auf speziell angepasste Mittel zurückzugreifen. Nur so kann eine effiziente und gleichzeitig schonende Reinigung der Anlagen gewährleistet werden.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.

Quellen:

  • Raith / Raganitsch / Bauer / Haselberger / Priller: Grundlagen der Nutztierhaltung. Tierzucht und Tierhaltung Band 1. Leopold Stocker Verlag, Graz.
  • Peitz, Beate / Peitz, Leopold: Schweine halten. Ulmer Verlag, Stuttgart 2014.
  • Münster, Pia / Hufelschulte, Julia / van Wieren, Julia: Biosicherheit in der Rinderhaltung. Optimale Hygiene – gesunde Tiere. DLG Verlag, Frankfurt am Main 2018.
  • VELA e.V.: Landwirtschaftliche Tierhaltung: Grundlagen zur landwirtschaftlich Tierhaltung, -fütterung und -zucht. Ulmer Verlag, Stuttgart 2014.

Laurence

Gründer

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