Zuletzt aktualisiert am 16. Oktober 2025
Wenn die Temperaturen steigen, beginnt für viele Pferde eine unangenehme Zeit: die Saison der Kriebelmücken. Diese winzigen Kriebelmücken beim Pferd sind meist nur wenige Millimeter groß, können aber mit ihren Bissen großen Schaden anrichten, sowohl für das Pferd als auch für den Reiter. Besonders in den Monaten von Mai bis September sind sie in Deutschland aktiv und treten vor allem in der Nähe von stehenden Gewässern, feuchten Wiesen und Waldrändern auf.
Ihre Angriffe bleiben oft unbemerkt, bis die typischen Symptome sichtbar werden: Schwellungen, starkes Jucken und Krustenbildung an empfindlichen Körperstellen wie Bauchnaht, Euter oder Mähnenkamm. Für Pferdehalter bedeutet das nicht nur Stress für das Tier, sondern auch zusätzlichen Pflegeaufwand. Eine konsequente Vorbeugung und gezielte Insektenabwehr sind daher essenziell, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde zu sichern.
Das Wichtigste in Kürze
- Kriebelmücken (Simuliidae) sind winzige, blutsaugende Insekten, die in Deutschland vor allem im Frühjahr und Sommer aktiv sind.
- Sie beißen statt zu stechen und geben dabei Speichel ab, der allergische Reaktionen auslösen kann.
- Typische Folgen: Juckreiz, Schwellungen, Krustenbildung – häufig an Bauchnaht, Euter, Mähnenkamm und Ohren.
- Der Speichel der Kriebelmücke kann bei Pferden das Sommerekzem (Culicoides-Hypersensitivität) auslösen.
- Auch Menschen reagieren empfindlich: Schwellungen, Rötungen, allergische Reaktionen oder Entzündungen sind möglich.
- Vorbeugung ist entscheidend: Kombination aus Insektenschutzmitteln, Stallhygiene und natürlichen Abwehrstoffen wirkt am besten.
- Tierarztbesuch empfohlen bei starken Reaktionen, offenen Wunden oder Fieber.
Was sind Kriebelmücken und wie erkennt man sie?
Kriebelmücken (Simuliidae) gehören zur Familie der Zweiflügler und sind winzige, unscheinbare Insekten von nur 2–3 Millimetern Länge. Trotz ihrer geringen Größe zählen sie zu den lästigsten Plagegeistern für Pferde. Anders als Stechmücken besitzen Kriebelmücken keinen Stechrüssel, sondern scharfe Mundwerkzeuge, mit denen sie die Haut aufritzen, um an Blut zu gelangen. Dabei geben sie einen Speichel ab, der blutgerinnungshemmende und entzündungsfördernde Substanzen enthält, welche die eigentliche Ursache für den starken Juckreiz und mögliche allergische Reaktionen sind. (MSD Veterinary Manual)
So erkennen Sie Kriebelmücken:
- Größe: 2–3 mm, kompakter Körper mit kurzen Beinen.
- Farbe: dunkelgrau bis schwarz.
- Flugverhalten: Sie fliegen in Schwärmen, bevorzugt in den frühen Morgen- und Abendstunden.
- Bissstellen: vor allem an dünn behaarten, gut durchbluteten Hautstellen wie Bauchnaht, Mähnenkamm, Schweifrübe und Ohren.
- Lebensraum: Feuchte Gebiete wie Wiesen, Waldränder und Uferzonen. Die Larven entwickeln sich in fließenden oder stehenden Gewässern.
Unterschied zu anderen Insekten:
Insekt | Erkennungsmerkmal | Wirkung beim Pferd |
---|---|---|
Kriebelmücke (Simuliidae) | Beißt und saugt Blut, meist in Schwärmen aktiv | Juckreiz, Schwellungen, allergische Reaktionen |
Gnitze (Culicoides) | Ähnlich klein, aber sticht statt zu beißen | Sommerekzem, Hautentzündungen |
Bremse (Tabanidae) | Deutlich größer (bis 2 cm), tagaktiv | Schmerzhaftes Stechen, Blutverlust, Unruhe |
Aktivitätszeiten in Deutschland
Kriebelmücken sind vor allem von Mai bis September aktiv, mit Höhepunkt in den warmen, feuchten Sommermonaten. Sie meiden direkte Sonne und Wind, weshalb sie besonders in der Dämmerung oder an windstillen Tagen angreifen.
Tipp für Pferdehalter:
Stelle dein Pferd bei starkem Kriebelmückenflug möglichst während der Dämmerung in den Stall. Achte auf saubere Wasserstellen und reduziere Feuchtzonen rund um den Auslauf, um die Brutbedingungen zu minimieren.
Symptome und Folgen von Kriebelmückenstichen beim Pferd
Kriebelmückenstiche können für Pferde ernsthafte Hautprobleme, Entzündungen und allergische Reaktionen auslösen. Die Symptome entstehen, weil der Speichel der Mücke verschiedene Proteine enthält, die sowohl gefäßerweiternd als auch entzündungsfördernd wirken. Besonders empfindliche Tiere reagieren darauf mit einer sogenannten Culicoides-Hypersensitivität, im Volksmund besser bekannt als Sommerekzem. (MSD Veterinary Manual)
Checkliste: Typische Symptome nach Kriebelmückenbissen beim Pferd
-
Starker Juckreiz
Pferde scheuern sich heftig an Mähnenkamm, Bauch, Euter und Schweifrübe. -
Schwellungen & Krusten
An dünn behaarten Stellen entstehen entzündete Knötchen oder blutige Krusten. -
Haarausfall & Hautverdickung
Chronische Reizung führt zu kahlen, verdickten Hautarealen. -
Sekundärinfektionen
Durch Kratzen gelangen Bakterien in Wunden – eitrige Entzündungen können folgen. -
Verhaltensänderungen
Unruhe, vermehrtes Wälzen, Schweifschlagen oder Meideverhalten auf der Weide.
Bei starken Reaktionen, Fieber oder offenen Wunden bitte Tierarzt hinzuziehen.
Zusammenhang mit dem Sommerekzem
Das Sommerekzem ist eine allergische Spätreaktion auf den Speichel der Kriebelmücke. Es tritt meist saisonal auf (April bis Oktober) und verschlimmert sich mit jedem weiteren Jahr, wenn keine vorbeugenden Maßnahmen ergriffen werden. Typisch sind stark juckende, entzündete Hautpartien am Schweifansatz, Mähnenkamm und an der Bauchnaht. (PubMed: Seasonal allergic dermatitis in horses)
Folgen unbehandelter Stiche
- Chronische Hautveränderungen (Lichenifikation)
- Reduzierte Lebensqualität und Leistungsfähigkeit
- Sekundäre bakterielle Infektionen
- In schweren Fällen: systemische allergische Reaktionen
Auch Menschen sind betroffen
Kriebelmückenstiche können auch beim Menschen heftige Hautreaktionen verursachen: Juckreiz, Quaddeln, schmerzhafte Schwellungen oder allergische Entzündungen. Besonders empfindlich reagieren Personen mit Allergieneigung oder geschwächtem Immunsystem.
Tipp für Pferdehalter
Beobachte dein Pferd regelmäßig auf kleine Bissstellen – besonders an empfindlichen Körperpartien. Frühes Erkennen und gezieltes Handeln verhindern, dass sich die Symptome zu einem Sommerekzem entwickeln.
Was hilft gegen Kriebelmücken beim Pferd?
Wenn dein Pferd von Kriebelmücken gestochen wurde, ist schnelle und gezielte Hilfe gefragt. Die Behandlung zielt darauf ab, den Juckreiz zu lindern, Entzündungen vorzubeugen und die Haut zu beruhigen. Gleichzeitig ist es wichtig, die betroffenen Stellen vor weiteren Angriffen zu schützen.
Erste Hilfe bei Bissen
- Kühlen: Kalte Umschläge oder Kühlpads reduzieren Schwellungen und Juckreiz.
- Desinfizieren: Milde, alkoholfreie Desinfektionsmittel verhindern Sekundärinfektionen.
- Pflegende Salben auftragen: Produkte mit Zink, Panthenol oder Ringelblume fördern die Heilung und wirken entzündungshemmend.
- Ruhe bewahren: Vermeide, dass dein Pferd sich scheuert – notfalls helfen Decken oder Verbände, um die betroffenen Stellen zu schützen.
Unterstützende Pflegeprodukte
Für die tägliche Pflege eignen sich bewährte Produkte wie:
- Melkfett oder Ballistol Animal: Pflegen und schützen die Hautbarriere.
- Kokosöl: Enthält Laurinsäure, die antibakteriell wirkt und zusätzlich Mücken fernhält.
- Revital Wundersalbe oder Actimed Pferdesalbe Forte: Fördern die Regeneration gereizter Hautpartien.
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Hausmittel und natürliche Alternativen
Viele Pferdehalter setzen auf Hausmittel, die sanft wirken und die Haut beruhigen:
- Schwarzer Tee: Als abgekühlter Sud aufgetragen, wirkt adstringierend und entzündungshemmend.
- Aloe Vera Gel: Kühlt, pflegt und regeneriert die Haut.
- Apfelessig-Wasser-Gemisch: Kann bei leichteren Reizungen helfen, sollte aber vorsichtig getestet werden.
Wann zum Tierarzt?
Ein Tierarzt sollte aufgesucht werden, wenn die Stiche stark anschwellen oder sich entzünden, das Pferd Fieber entwickelt, offene oder nässende Wunden auftreten oder das Tier ungewöhnlich unruhig ist und sich dauerhaft scheuert. In solchen Fällen kann der Tierarzt entzündungshemmende oder antiallergische Medikamente, etwa Kortisonpräparate oder Antihistaminika, verabreichen und bakterielle Sekundärinfektionen gezielt behandeln.
Tipp für die Praxis
Verwende nach der Behandlung regelmäßig ein wirksames Abwehrmittel, um neue Stiche zu verhindern – zum Beispiel den Insect Blocker Pour-On von Schopf Hygiene. Das Mittel schützt zuverlässig vor Kriebelmücken und anderen fliegenden Insekten und kann direkt auf die Rückenlinie des Pferdes aufgetragen werden.
Vorbeugung und Schutzmaßnahmen gegen Kriebelmücken Pferd
Die beste Behandlung ist immer die, die gar nicht nötig wird. Das gilt besonders für Kriebelmücken. Eine durchdachte Prävention schützt dein Pferd zuverlässig und reduziert den Stress für Tier und Halter erheblich. Ziel ist es, die Mücken vom Pferd fernzuhalten, ihre Lebensbedingungen zu verschlechtern und die Hautbarriere deines Pferdes zu stärken.
Effektive Insektenschutzmittel
Ein wirksamer Schutz beginnt mit dem richtigen Repellent. Besonders bewährt hat sich der Insect Blocker Pour-On von Schopf Hygiene. Das flüssige Präparat wird entlang der Rückenlinie aufgetragen und verteilt sich über das Fell, wodurch es Kriebelmücken, Bremsen und andere Insekten fernhält. Der Vorteil: Es schützt auch schwer erreichbare Körperstellen und wirkt über mehrere Tage hinweg.
Neben chemischen Insektenschutzmitteln sind auch natürliche Alternativen wie Produkte mit Geraniol, Citronella oder Neemöl wirksam. Diese Stoffe wirken repellierend, also abschreckend, und sind besonders für empfindliche Pferde eine gute Option.
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Stallhygiene und Umgebungspflege
Kriebelmücken lieben Feuchtigkeit, daher ist Stall- und Weidehygiene entscheidend:
- Entferne regelmäßig Mist und feuchte Einstreu.
- Vermeide stehende Wasserstellen, alte Tränken oder Eimer, in denen sich Mückenlarven entwickeln können.
- Installiere Ventilatoren in Stallgassen oder Boxen – Kriebelmücken meiden Luftbewegung.
- Sorge für Beschattung, da Mücken vor allem in der Dämmerung und bei Windstille aktiv sind.
Mechanischer Schutz
Neben chemischem und natürlichem Schutz spielt auch der mechanische Schutz eine große Rolle. Fliegendecken, engmaschige Masken und Bauchschutzdecken sind effektive Barrieren. Besonders für empfindliche Pferde mit Sommerekzem lohnt sich die Investition in hochwertige Schutztextilien, die atmungsaktiv und UV-beständig sind.
Ergänzende Fütterung
Einige Pferdehalter berichten von positiven Effekten durch Futterzusätze, die die Hautgesundheit unterstützen und den Eigengeruch leicht verändern können. Dazu zählen:
- Bierhefe (für gesunde Haut und Fellstruktur)
- Schwarzkümmelöl (wirkt entzündungshemmend und kann Insekten abschrecken)
- Zink und Vitamin E (fördern die Hautregeneration)
Eine Kombination aus Umgebungspflege, Insektenschutz und Hautpflege ist der Schlüssel zur erfolgreichen Vorbeugung. Mit Produkten wie dem Insect Blocker Pour-On kannst du dein Pferd effektiv schützen und ihm die warme Jahreszeit deutlich angenehmer machen.
Wann sollte der Tierarzt hinzugezogen werden?
Auch wenn Kriebelmückenstiche in den meisten Fällen harmlos verlaufen, gibt es Situationen, in denen du nicht länger abwarten solltest. Besonders Pferde mit empfindlicher Haut oder bereits bestehendem Sommerekzem reagieren häufig überempfindlich auf die Stiche und entwickeln starke Entzündungen oder Infektionen.
Warnsignale, die du ernst nehmen solltest
Ein Tierarztbesuch ist dringend ratsam, wenn du eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bemerkst:
- Starke Schwellungen oder Hitzeentwicklung an den Einstichstellen
- Eitrige oder nässende Wunden, die sich nicht von selbst schließen
- Fieber oder allgemeine Mattigkeit des Pferdes
- Starker Juckreiz mit dauerhaftem Scheuern, bei dem die Haut aufreißt
- Allergische Reaktionen wie Quaddelbildung, Atembeschwerden oder Nesselausschlag
Warum schnelles Handeln wichtig ist
Durch das ständige Scheuern kann die Hautbarriere deines Pferdes geschädigt werden – Bakterien und Pilze haben dann leichtes Spiel. So entstehen Sekundärinfektionen, die schmerzhaft sind und lange abheilen. Ein Tierarzt kann in solchen Fällen mit entzündungshemmenden und antiallergischen Medikamenten wie Kortison oder Antihistaminika helfen. Bei bakteriellen Infektionen kann zusätzlich eine antibiotische Salbe oder systemische Therapie notwendig werden.
Unterstützung durch den Tierarzt
Neben der medikamentösen Behandlung kann dein Tierarzt auch helfen, die Ursache genauer einzugrenzen – etwa durch einen Allergietest, um herauszufinden, ob dein Pferd besonders empfindlich auf Kriebelmücken-Speichel reagiert. Auf dieser Grundlage lässt sich ein individueller Behandlungsplan erstellen, der die Hautgesundheit deines Pferdes langfristig stabilisiert.
FAQs zur Blauzungenkrankheit beim Ziegen
Kriebelmückenstiche erkennst du meist an kleinen, blutigen Krusten oder geschwollenen Stellen, die stark jucken. Dein Pferd scheuert sich häufig an Mähnenkamm, Bauch oder Schweifrübe. Wenn die Haut dort schuppig oder verkrustet aussieht, sind das typische Anzeichen für einen Kriebelmückenbefall.
Am effektivsten ist eine Kombination aus Insektenschutzmitteln, Stallhygiene und mechanischem Schutz. Bewährt hat sich der Insect Blocker Pour-On von Schopf Hygiene – ein Repellent, das über mehrere Tage wirkt und Kriebelmücken, Bremsen und Fliegen fernhält. Zusätzlich helfen Fliegendecken und das Vermeiden von feuchten Weidebereichen.
Ja, Kriebelmücken können den Erreger der sogenannten Culicoides-Hypersensitivität (Sommerekzem) auslösen. Außerdem besteht ein Risiko für bakterielle Sekundärinfektionen, wenn das Pferd sich an den juckenden Stellen aufscheuert. In seltenen Fällen übertragen Kriebelmücken auch Viren wie das Blauzungenvirus, das für Wiederkäuer gefährlich ist.
Hausmittel wie Kokosöl, schwarzer Tee oder Aloe Vera Gel können helfen, die Haut zu beruhigen und Entzündungen zu lindern. Wichtig ist, dass du sie regelmäßig anwendest und auf Hautverträglichkeit achtest. Bei stärkeren Reaktionen sollte aber immer ein Tierarzt hinzugezogen werden.
Ja, auch Menschen können empfindlich auf Kriebelmückenbisse reagieren. Typische Symptome sind Schwellungen, Rötungen und Juckreiz, manchmal auch allergische Reaktionen. Besonders in der Nähe von Pferdeställen ist daher ein guter Insektenschutz ratsam.