Zuletzt aktualisiert am 19. September 2025
Das Wichtigste in Kürze:
Gnitzen (Culicoides spp.) sind winzige, dämmerungsaktive Stechmücken, deren Bisse bei Pferden heftigen Juckreiz, Hautreaktionen und allergische Reaktionen auslösen können. Sie sind Hauptauslöser des Sommerekzems (Insect Bite Hypersensitivity) und übertragen zudem Viren wie den Erreger der Blauzungenkrankheit.
Die Gefahr entsteht nicht nur durch die Hautläsionen, sondern auch durch die gesteigerte Anfälligkeit für Sekundärinfektionen und die teils massive Beeinträchtigung des Wohlbefindens. Die Stiche lösen beim Pferd eine kombinierte Typ I- und Typ IVb-Hypersensitivität aus, die mit Entzündungsmediatoren wie IL‑31 und IL–4 einhergeht.
Der wirksamste Schutz besteht aus einer Kombination mehrerer Maßnahmen: physischer Schutz (Ekzemerdecken, feinmaschige Fliegennetze, Ventilatoren), gezieltes Weidemanagement (windoffene Standorte, Weidezeiten außerhalb der Dämmerung) und der Einsatz effektiver Repellentien. Hierzu gehört auch das bewährte Insect Blocker Pour On von Schopf Hygiene, das Gnitzen zuverlässig fernhält.
Was sind Gnitzen?
Gnitzen sind winzige, unscheinbare Insekten, die für Pferde zu einer echten Plage werden können. Mit einer Größe von nur 1–3 mm sind sie zwar kaum zu erkennen, doch ihre Wirkung ist für Pferde oft umso deutlicher. Die Stechmücken sind vor allem in der Dämmerung aktiv und könne für Pferde zu einer regelrechten Plage werden.
Warum sind Gnitzen für Pferde problematisch?
Trotz ihrer geringen Größe können Gnitzen bei Pferden erheblichen Schaden anrichten: Ihre Stiche lösen starken Juckreiz, Hautreizungen und teils schwere allergische Reaktionen aus. Besonders gefürchtet ist das Sommerekzem, eine chronische Hauterkrankung, die auf eine kombinierte Typ I- und Typ IVb-Hypersensitivität zurückgeht.
Neben Hautproblemen sind Gnitzen auch Überträger gefährlicher Krankheiten wie der Blauzungenkrankheit, die nicht nur Pferde, sondern auch andere Weidetiere betreffen kann. Ihre bevorzugten Lebensräume – feuchte Wiesen, stehende Gewässer und windgeschützte Ecken – machen sie für viele Pferdehalter zu einer allgegenwärtigen Herausforderung.
In diesem Beitrag erfährst du, wie man Gnitzen sicher identifiziert, welche Risiken sie bergen und mit welchen wissenschaftlich fundierten Schutz- und Bekämpfungsmaßnahmen du dein Pferd effektiv vor diesen hartnäckigen Insekten schützen kannst.
Ursachen und Lebensraum von Gnitzen
Gnitzen bevorzugen feuchte, warme Lebensräume, in denen sie ideale Bedingungen für ihre Eiablage und Larvenentwicklung finden. Typische Brutstätten sind nasse Wiesen, sumpfige Weiden, schlammige Pfützen und stehende Gewässer. Dort entwickeln sich ihre Larven in organisch reichem Substrat, bevor sie als adulte Insekten in der Dämmerung auf die Suche nach Blutmahlzeiten gehen.
Das Klima spielt eine entscheidende Rolle für die Populationsdichte. Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit fördern Massenauftreten, während windige, trockene Bedingungen ihre Aktivität deutlich einschränken. In Deutschland erreicht die Gnitzenaktivität ihren Höhepunkt meist zwischen Mai und September, wobei besonders feuchte Sommer eine regelrechte Plage verursachen können.
Diese Vorliebe für feuchte Standorte erklärt, warum Pferde, die auf schlecht entwässerten Weiden oder in Gewässernähe stehen, einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Ein enger Zusammenhang besteht auch zwischen Gnitzenbefall und dem Auftreten von Sommerekzem. Je mehr Kontakt zum Insekt, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Sensibilisierung und Erkrankung.
Symptome und Folgen von Gnitzenstichen beim Pferd
Die Stiche von Gnitzen verursachen bei Pferden typischerweise starken Juckreiz, kleine Quaddeln und gerötete Hautstellen. Besonders häufig betroffen sind Mähnenkamm, Schweifrübe, Bauchnaht und Brustbereich, Stellen, an denen das Fell dünner ist und die Haut leichter zugänglich. Das ständige Scheuern und Beißen der Tiere, um den Juckreiz zu lindern, kann zu Haarbruch, kahlen Stellen und offenen, nässenden Wunden führen.
Langfristig kann wiederholter Gnitzenkontakt eine Überempfindlichkeit auslösen, die als Sommerekzem bekannt ist. Diese allergische Reaktion führt zu chronischen Hautveränderungen und kann das Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit des Pferdes massiv beeinträchtigen. Studien zeigen, dass die Reaktion auf eine komplexe Immunantwort mit Typ I- und Typ IVb-Hypersensitivität zurückzuführen ist, bei der entzündungsfördernde Botenstoffe wie IL‑31 eine zentrale Rolle spielen.
Neben den direkten Hautproblemen erhöht sich das Risiko für Sekundärinfektionen, da Bakterien und Pilze leicht in die verletzte Haut eindringen können. Unbehandelt können diese Infektionen zu weiteren Komplikationen führen und eine längere, intensivere Therapie notwendig machen.
Vorbeugung und Schutzmaßnahmen
Ein wirksamer Schutz vor Gnitzen basiert immer auf einer Kombination mehrerer Strategien. Physische Barrieren wie Ekzemerdecken, feinmaschige Fliegenschutzmasken und -netze verhindern den direkten Kontakt zwischen Insekt und Haut. Studien belegen, dass Netze mit sehr feiner Maschenweite (ca. 0,18 mm²) in Verbindung mit Ventilatoren die Anzahl an Culicoides im Stall um bis zu 98 % reduzieren können (PubMed-Studie).
Ebenso wichtig ist das Weidemanagement: Wähle möglichst windige, trockene Standorte und verlege die Weidezeiten in die Mittagsstunden, wenn Gnitzen weniger aktiv sind. Feuchte Senken oder Bereiche mit stehendem Wasser sollten gemieden oder entwässert werden, um Brutstätten zu reduzieren.
Für den chemischen Schutz stehen Repellentien und Insektizide zur Verfügung. Bewährt hat sich hier unter anderem der Insect Blocker Pour On von Schopf Hygiene, der Gnitzen, Fliegen und andere Plagegeister zuverlässig fernhält. Ergänzend können natürliche Wirkstoffe wie Neemöl oder Lavendelöl unterstützend eingesetzt werden. Allerdings ist ihre Wirkung weniger langanhaltend als die synthetischer Präparate.
Durch die Kombination aus physischen Schutzmaßnahmen, gezieltem Weidemanagement und wirksamen Repellentien lässt sich das Risiko eines Gnitzenbefalls deutlich minimieren.
Behandlung bei Gnitzenbefall und Sommerekzem
Wird ein Pferd von Gnitzen gestochen, ist eine schnelle Behandlung entscheidend, um Juckreiz zu lindern und Entzündungen zu vermeiden. Akut helfen kühlende Lotionen oder Gels mit Aloe Vera, Zinkoxid oder Panthenol, um die Haut zu beruhigen und die Heilung zu unterstützen. Bei starken Reaktionen können veterinärmedizinisch verordnete Kortikosteroid-Cremes oder Antihistaminika notwendig sein, um die allergische Entzündung zu kontrollieren.
Beim chronischen Sommerekzem ist ein umfassender Managementplan nötig. Konsequenter Schutz vor erneuten Stichen, gezielte Hautpflege und, falls erforderlich, eine Langzeittherapie mit entzündungshemmenden Medikamenten. Studien zeigen, dass eine frühzeitige und konsequente Intervention den Krankheitsverlauf deutlich verbessern kann.
Auch hier gilt: Neben der medizinischen Behandlung ist die Minimierung des Kontakts mit Gnitzen der wichtigste Baustein. Integrierte Schutzmaßnahmen, wie sie im vorherigen Abschnitt beschrieben sind, unterstützen die Regeneration und beugen weiteren Schüben vor.
Zusammenhang zwischen Gnitzen und Blauzungenkrankheit
Gnitzen sind nicht nur lästige Plagegeister, sondern auch bedeutende Krankheitsüberträger. Besonders gefürchtet ist ihre Rolle als Vektoren des Blauzungenvirus (Bluetongue Virus, BTV), das nicht nur Pferde, sondern vor allem Wiederkäuer wie Schafe und Rinder befällt. Die Übertragung erfolgt, wenn eine infizierte Gnitze Blut saugt und das Virus bei einem weiteren Stich auf ein gesundes Tier überträgt.
In Europa kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Ausbrüchen der Blauzungenkrankheit, die erhebliche wirtschaftliche Schäden in der Landwirtschaft verursachten. Pferde zeigen oft mildere oder unspezifische Symptome, können aber dennoch eine Rolle in der Ausbreitung spielen.
Vorbeugung bedeutet hier in erster Linie, die Exposition gegenüber Gnitzen so weit wie möglich zu reduzieren, wie in den vorigen Abschnitten beschrieben. Zusätzlich setzen Tierärzte in Risikogebieten auf gezielte Impfprogramme bei Rindern und Schafen, um den Erreger in der Population zu kontrollieren (EFSA Bericht).
FAQs – Häufige Fragen zu Gnitzen beim Pferd
Gnitzen (Culicoides spp.) sind winzige, 1–3 mm große Stechmücken, die in der Dämmerung aktiv sind. Ihre Stiche verursachen Juckreiz, Hautreizungen und können Krankheiten wie das Sommerekzem oder die Blauzungenkrankheit übertragen.
Die Hauptaktivität liegt in den warmen Monaten zwischen Mai und September, besonders in den frühen Morgen- und späten Abendstunden. Bei windigem, trockenem Wetter sind sie deutlich weniger aktiv.
Am wirksamsten ist eine Kombination aus physischem Schutz (Ekzemerdecken, Fliegenschutzmasken, feinmaschige Netze), angepasstem Weidemanagement (windoffene Flächen, Weidezeiten außerhalb der Dämmerung) und effektiven Repellentien wie dem Insect Blocker Pour On von Schopf Hygiene.
Ja, neben dem Sommerekzem sind sie bedeutende Vektoren für das Blauzungenvirus (BTV), das vor allem Wiederkäuer befällt. In Risikogebieten werden Impfprogramme für Nutztiere empfohlen (Quelle: EFSA Bericht zur Blauzungenkrankheit).